Spielbericht MFV 08 – FSG Gudensberg mit exklusiven Stimmen von unter anderem Kevin Koch

Waldstadion Melsungen. Es ist Samstag, der 05. Februar 2022. Nachdem in der Vorwoche das Testspiel gegen den FSV Wolfhagen coronabedingt ausfiel, konnten wir nun den Verbandsligist aus Gudensberg zum Auftakt einer Reihe hochkarätiger Testspiele auf dem neuen Kunstrasenplatz begrüßen.

Fair-Play! Unser Schiedsrichtergespann am heutigen Tag: Florian Carls, Finn Lorenz und Lena Pillkowski

Die Hausherren starteten fahrig in die Partie, sodass das 0:1 durch Philipp Wissemann nach individuellem Abwehrfehler bereits in der 4. Spielminute fiel.

Die Melsunger Antwort erfolgte nur wenige Minuten später. Standardsituation (Eckball) Kevin Koch und Carlos Michel. Unsere Nr. 7 Kevin Koch nahm sich ein Herz und hielt einfach mal drauf und traf zum schnellen Ausgleich.

Emotional Leader! Kevin Koch feiert seinen Ausgleichstreffer mit Mitspieler Carlos Michel.

Doch noch vor der Halbzeit war es wieder der Gast aus Gudensberg der Unordnung vor dem Gehäuse der Bartenwetzer nutzte und durch Christian Dobler Eggers in der 30. Spielminute die erneute Führung erzielte.

Es dauerte bis zu 77. Spielminute bis sich Abwehrchef Markus Kurka nach Vorarbeit von Kevin Koch ein Herz nahm, aus zweiter Reihe abzog und den umjubelten 2:2 Ausgleich erzielte, der gleichzeitig auch den Endstand markierte.

Der Schuss zum Ausgleich: Markus Kurka nimmt Maß!

Besonders erfreulich: Joseph Nserat sammelte erstmals nach langer Verletzungspause wieder Spielminuten! Willkommen zurück Joe!

Unter dem Blick der Kollegen gewinnt Joseph Nserat den Zweikampf! So gut, dich im Trikot zu sehen!

Unsere Torschützen: Kevin Koch, Markus Kurka

Es Spielten für den MFV 08: Oliver Bronikowski, Jannik Bickel, Kevin Koch, Maximilian Kördel, Nils SChöneberg, Benet Berisha, Markus Kurka, Malte Mehlhorn, Luca Ayrton Miedl, Carlos Michel, Maik Haas, Marvin Haas, Joseph Nserat, Maurice Mager

Hier die Stimmen zum Spiel von Trainer Peter Wefringshaus, Top-Scorer Kevin Koch und Torwart Oliver Bronikowski:

Kevin Koch:

,,Vorweg kann ich sagen, dass das ein sehr ordentliches erstes Testspiel von uns war. Wir sind zunächst nicht gut ins Spiel gekommen, waren da nach der langen Pause noch etwas langsam im Kopf und die Handlungsschnelligkeit war noch nicht gleich da. Da bekommen wir dann auch ein etwas unglückliches Gegentor. Doch nach den ersten Minuten haben wir uns dann doch recht schnell gefangen und sind immer besser ins Spiel gekommen. Wir haben uns auf das Gudensberger Spiel wesentlich besser eingestellt und sind dann durch ein schönes Tor von mir (lacht) zum Ausgleich gekommen. Nach einer Ecke, die ich mit Carlos situativ kurz gespielt habe, habe ich einfach mal draufgehalten, weil ich im Training schon ein gutes Gefühl bei Distanzschüssen hatte. Danach hat sich das Spiel beruhigt, wir standen sehr ordentlich im System und haben dann unsere Möglichkeiten nach vorne gesucht, hatten dann auch ganz gute Möglichkeiten, welche wir dann leider nicht sauber zu Ende gespielt oder im Abschluss nicht präzise genug waren. Einmal haben wir dann in der Verteidigung keinen richtigen Zugriff gehabt, sodass wir das 1:2 kassierten. Nach der Pause hatten wir uns vorgenommen etwas höher zustehen, was auch gut geklappt hat. Dadurch war der Weg zum Tor kürzer und wir hatten mehr Zugriff auf das Aufbauspiel des Gegners. Wir haben dann immer besser gepresst und waren dann am Drücker. Bei Standards und weiteren Gelegenheiten hatte dann noch etwas gefehlt, ehe Markus ein Fernschusstor der glücklichen Art erzielte, weil der Ball vom Gegner abgefälscht wurde. Aber der (Markus) macht auch im Training immer Tore, wo man sich fragt, wie das geht (lacht). In den letzten 20 Minuten haben wir dann noch versucht das dritte Tor zu erzielen, was uns nicht mehr gelungen ist. Insgesamt geht das 2:2 in Ordnung, weil Gudensberg in der ersten Hälfte besser war und wir in der Zweiten. Mit dem Auftritt können wir als Mannschaft auf jeden Fall zufrieden sein. Jeder hat alles gegeben und wir haben definitiv, wenn alle gesund und fit bleiben, das Potenzial noch ein paar Plätze in der Rückrunde gut zu machen. Das sollte unser Ziel sein und ich bin sicher, dass wir das auch erreichen werden.

Oliver Bronikowski:

,,Tja was soll man über so ein Spiel sagen? Insgesamt eine vernünftige Vorstellung, insbesondere im Hinblick darauf, dass es unser erstes Spiel seit dem letzten Hinrundenspiel gegen Körle war. Für mich war das letzte Spiel bekanntlich ja sogar etwas länger her aufgrund der Sperre in den letzten Hinrundenspielen. Auch deswegen ist das Spiel gegen Gudensberg doch gewissermaßen etwas besonderes gewesen. Bereits lange vor Spielbeginn habe ich mich intensiv mit dem Spiel beschäftigt und mir sind zig Gedanken zum möglichen Spielverlauf durch den Kopf geschossen. Grade die Sorge einen um den anderen Fehler zu fabrizieren machte mich schon sehr nervös und angespannt. Ich selbst kenne meine Situation sehr gut und weiß, dass mir insbesondere die beinahe 2-jährige Pause, welche hauptsächlich durch meinen Umzug nach Melsungen und Corona geschuldet war, immer noch entgegen meiner von mir erwarteten Leistung steht. Und besonders dieser Gedanke kann eigentlich kein Torwart gebrauchen, da dort eigentlich hohes Selbstvertrauen und ein sicheres Auftreten bereits die halbe Miete sind. Also gut Samstag Mittag, Sportplatz betreten, nach außen hin kühl und sicher scheinen und dann wird das schon. Innerlich ging es dann schon wieder los. Was passiert wenn der erste Pass nicht sitzt, was wenn direkt die erste Situation ein Patzer ist, welcher zum Gegentor führt?
Aufwärmen. Soweit so gut. Ich fühle mich fit und merke: Naja eigentlich soweit so gut, klappt ja alles.
Anpfiff. Mittlerweile bin ich mental da und merke, dass eigentlich gar nicht viel schief gehen kann. Ich sehe schon, die erste Aktion in meinem Strafraum bahnt sich an. Aber so schnell passiert da nichts, ich habe ja meine Hände im Spiel. Und Zack! Hereingabe, unglückliche Szene im Sechzehner und der Gegner hat den Ball knapp 10 Meter vor dem Tor unter Kontrolle. Wie es sich gehört schiebt er den lässig hinein und nach gefühlten 2 Minuten liegen wir hinten. Mist. Kein Fehler meinerseits, dennoch ärgere ich mich, dass ich der Mannschaft nicht helfen konnte. Nächste Aktion. Endlich mein erster Ballkontakt. Wir sind im Spielaufbau, werden aber sehr hoch angelaufen. Ich werde angespielt. ,,Na gut dann nehme ich den Ball halt auf rechts mit und spiele ihn einfach raus‘’, so zumindest meine Gedanke. In der Umsetzung kam mir dann aber meine unkontrollierte Annahme in die Quere und schon besteht große Gefahr unmittelbar vor meinem Tor. Meine Hintermannschaft schafft es die Situation zu bereinigen und alle können durchschnaufen. Doch in mir geht es wieder los. Mist! Erste Aktion? Gegentor! Erster Ballkontakt? Totalausfall! So fühle ich mich auf dem Platz unsicher und schaffe auch nicht mehr Souveränität auszustrahlen. Ich denke auch der Gegner hat dies bemerkt und versucht mich folgerichtig umso mehr in Bedrängnis zu versetzen. Die nächsten Aktionen werden auch nicht sichtlich besser, wenn auch keine große Gefahr hieraus hervorgeht. 30. Minute: wieder ein gefährlicher Angriff des Gegners. Taktisches Fehlverhalten unsererseits und so kommt es dazu, dass ein quer gelegter Ball mit ordentlich Wumms aus 16 Metern den Weg ins Tor findet. Auch hier schwierig zu halten, dennoch hätte ich gerne eingegriffen. Das Spiel beruhigt sich ein wenig, was mir tatsächlich etwas zu Gute kam. Die Zeit mit dem Ball am Fuß wurde größer und die Aktionen funktionierten auch nach und nach immer besser. Besonders die positiven Zurufe meines Trainers, aber auch einiger Teamkollegen zeigen mir: es geht ja doch.
Halbzeit. Ansprache vom Trainer in der Kabine ist verhältnismäßig ruhig und bestätigt grundlegend das Gefühl, dass eigentlich noch mehr geht bei mehr taktischer Disziplin und Ruhe im eigenen Ballbesitz.

Die 2. Halbzeit beginnt und man merkt, dass die Spieler direkt aufgenommen haben, was der Trainer gefordert hat. Es sieht ganz ruhig aus. Auf einmal kommt der Gegner dann aber doch recht gefährlich vor das Tor. Nichts passiert, alles gut. Das Spiel verändert sich aber drastisch. Es geht hin und her, taktische Disziplin wird stark reduziert und es kommt das Gefühl auf, dass gleich auf beiden Seiten was passieren kann. Ich selbst bin hell wach und warte auf meine Aktion. Da kommt sie. Angriff des Gegners über unsere rechte Seite, etwas glücklich aber bestimmt setzt sich der Stürmer außen durch und läuft in den Strafraum. Eigentlich muss er quer legen denke ich mir. Ein Blick und schon merke ich, er kann nicht quer legen, da steht keiner. Im selben Augenblick schießt der Stürmer flach links an mir vorbei. Ich schaffe es rechtzeitig abzutauchen und den Ball zu blocken. Der abgetropfte Ball wird dann resolut von Marvin geklärt und die Situation ist durch. Ich kann durchatmen und nehme viel Selbstvertrauen aus dieser so unscheinbaren Situation mit. Für mich war klar: Endlich konnte ich einen Ball abwehren, der sonst zu einem Gegentor geführt hätte. Das Spiel ist weiter recht rasant, bis der Trainer von außen die richtigen Worte in der richtigen Tonlage findet und der Mannschaft klar macht, dass wir wieder ruhiger und disziplinierter vorgehen müssen. Die Worte wirken. Immer mehr Spielanteile von unserer Seite aus und das Spiel beginnt spannend zu werden. Mit gut herausgespielten Situationen verschaffen wir uns immer wieder vielversprechende Angriffe, welche aber meistens nicht in Gefahr münden. Ich selbst bin voll und ganz bei der Sache und weiß schon länger, Unsicherheiten meinerseits wird es heute nicht mehr geben. Ein weiterer Spielaufbau. Markus führt den Ball, wir stehen recht offensiv. Unerwartet schießt er aus recht ungefährlicher Position. Ich drehe schon ab und frage leise: ,,Wieso?‘’. Doch der Ball findet seinen Weg durch ein, für uns glückliches, Abfälschen eines Verteidigers in das gegnerische Tor. 2:2! Ich glaube Markus weiß heute noch nicht warum dieser Ball eigentlich noch so gefährlich wurde. Macht nichts! Schuss, Tor. So einfach ist Fußball zusammenzufassen. Das restliche Spiel habe ich weiter das Gefühl, dass wir das Spielgeschehen weitestgehend im Griff haben. Kleine Chancen auf der einen und auf der anderen Seite. Selbsterklärend eigentlich, dass Markus es erneut aus gefühlten 30 Metern versucht und der Ball erneut abgefälscht wird. Diesmal ist dieser aber absolut ungefährlich. Sein Spruch das dieser Ball wieder rein geht, lässt trotzdem einen Lacher nicht aus. Abpfiff. Schade. Eigentlich hatte ich mit werdender Spielzeit immer mehr Spaß am Spielgeschehen und auch lange keine Sorge mehr vor eventuellen Fehlern. Die abschließende Ansprache des Trainers fasste das Spiel soweit auch gut zusammen. Wie eingangs beschrieben eine solide Vorstellung. Zwischendurch etwas Zerfahren aber alles in allem absolut in Ordnung und vielversprechend für die kommenden Aufgaben.”

Peter Wefringhaus:

,,Wir hatten vor dem Spiel abgesprochen nach der langen Winterpause erstmal wieder eine gute taktische Grundordnung in unserem 4-4-2 herzustellen. Das ist uns bis auf die ersten 10 Minuten und zwischen der 50. und 65. Spielminute eigentlich ganz gut gelungen. Wie gesagt, in den ersten 10 Minuten und in der Viertelstunde in der zweiten Halbzeit da war das Feld ein bisschen großgezogen und wir hatten eine gewisse Unordnung was natürlich gegen die schnellen Spitzen von Gudensberg immer gefährlich ist. Und es sollte jeder erstmal nach der langen Pause im 11-gegen-11 seine Position finden. Wir haben ja im Training eigentlich nie die Möglichkeit 11-gegen-11 bzw. 10-gegen-10 Feldspieler zu spielen und das ist natürlich dann doch schon mal etwas anderes. Wettkampfgemäß, wenn man dann auf deiner Position spielst und darum ging es, dann ging es einfach darum das Positionsspiel zu verbessern. Also insgesamt denke ich, war es für die lange Pause ein ordentlicher Auftritt und wir sind mit dem 2:2 auch zufrieden, weil wir gesagt haben, wir wollen auf keinen Fall gegen Gudensberg verlieren. Das ist uns gelungen, aber was uns auch klar ist: jetzt kommen mit dem SSV Sand und dem OSV Vellmar zwei ganz andere Kaliber, wo wir die meiste Zeit wahrscheinlich nur hinterherlaufen werden, aber trotzdem wollen wir jetzt versuchen in der kommenden Trainingswoche uns soweit zu verbessern, dass wir da dann gut abschneiden werden.”

Abschließend noch ein paar Schnappschüsse vom Spiel:

Mitspielender Torwart

Abschirmverhalten in Vollendung

Voller Fokus

Angriffsmodus ON!

Dribbelkünstler

Verteidigung im Team

Jungstar Maurice Mager