Nach Abpfiff war man sich beim MFV 08 unsicher: sich über den Punktverlust gegen den zuletzt formschwachen Tabellenvorletzten FC Homberg ärgern oder sich über den einen Punkt freuen, da die Gäste aus der Kreisstadt ein mehr als ebenbürtiger Gegner und phasenweise dem Sieg sogar näher waren.
Wie erwartet bedeutete die tabellarische Konstellation rein gar nichts. Die Wahrheit zeigte sich auf dem Platz. Den Zuschauern bot sich insgesamt ein schwaches Spiel mit vielen Fehlpässen und Ungenauigkeiten gerade bei den Hausherren. Die Gäste präsentierten sich lauffreudig und kamen über den Kampf ins Spiel. Dadurch erspielten sie sich auch einige Chancen, die Torwart Oliver Bronikowski glänzend parierte. Vor allem einen vielversprechender Angriff unterband er mit beherztem Eingreifen im 1:1.
Unser Team versuchte immer wieder Ruhe in das eigene Spiel zu bekommen und geduldig den Gegner auszuspielen. Doch leider sprang nichts zählbares heraus. Mit einem torlosen und trostlosen 0:0 ging es also dann in die Halbzeit.
Auch in der zweiten Halbzeit übernahmen zunächst die Gäste aus der Kreisstadt das Ruder und auch hier lag das 0:1 aus unserer Sicht mehr in der Luft als die eigene Führung vor heimischen Publikum. In der 63. Spielminute brachte Coach Peter Wefringhaus mit Eugen Wagner und Luca Ayrton Miedl frischen Wind. Der Plan vom Coach ging auf. Kurz nach der Einwechslung des Duos verlagerte sich das Spiel mehr in Richtung des gegnerischen Tors.
Auch Carlos Michel belebte nach dessen Einwechslung nochmals das Spiel. Ein Pfostenschuss kurz vor Ende nach Schuss von Eugen Wagner war die größte Chance für die Hausherren, während vor dem eigenen Tor Oliver Bronikowski erneut auf seinem Posten war und mit einer weiteren Großtat die Niederlage verhinderte.
Es spielten für den MFV 08 : Oliver Bronikowski, Maik Haas, Markus Kurka, Benet Berisha, Marvin Haas, Andre Raabe, Kevin Koch, Maximilian Kördel, Maurice Mager, Patrick Möller, Ivan Durdek, Eugen Wagner, Luca Ayrton Miedl, Carlos Michel
Die Stimmen zum Spiel heute von Torhüter Oliver Bronikowski und Torjäger Ivan Durdek:
,,Ich bin ehrlich nicht zufrieden, weil Homberg ganz unten und wir fast ganz oben sind und Tabellenplatz 3 anpeilen. Wir haben zuhause gespielt und meiner Meinung nach haben wir ein ganz schlechtes Spiel gemacht. Wir haben das nicht so gut gespielt, wie wir es eigentlich können. Vor dem Spiel habe ich schon darüber nachgedacht und ich wusste, dass so etwas passieren könnte. Und letztlich ist es passiert. Wir sind jetzt in einer positiven Serie und wir sind auch als Mannschaft stärker geworden. Aber dadurch betrachten uns die Mannschaften unter uns als starkes Team und das müssen wir dann auch einfach zeigen und der Favoritenrolle gerecht werden. Natürlich ist es auch so, dass wenn man gegen die obere Tabellenregion spielt, man es allgemein leichter hat, weil der Gegner dann selbst attackiert. Wenn man gegen die untere Tabellenregion spielt, dann steht der Gegner sehr tief und verschreibt sich gemeinhin erstmal der Defensive. Und dann bekommen wir Probleme. Ich habe das vorhergesehen. Uns fehlt es manchmal im Spiel nach Vorne, wenn der Gegner hinter dem Ball steht. Wir müssen den Ball schneller von Seite zu Seite verlagern. Wir müssen nach vorne schauen und die Zwischenräume aufdecken mit dem freien Mitspieler. Wenn der Ball abgespielt ist, müssen wir uns wieder freilaufen. Unser Passspiel war zu schlecht. Wir haben so viele Fehlpässe gespielt. Das muss einfach besser sein.
Positiv ist aber, dass wir unsere Serie fortgesetzt haben. Wir haben nicht verloren. Trotzdem ärgere ich mich. Die Gegner stehen unter uns. Wir spielen daheim auf der Freundschaftsinsel. Wir müssen das einfach gewinnen. Wenn ich uns mit Homberg vergleich, dann haben sie für mich besser gespielt. Wir hatten viele Probleme Abschlüsse zu machen, gewisse Aktion zu kreieren. Das muss besser sein. Ich hoffe, dass unser Spiel am Donnerstag im Derby gegen Körle wieder besser wird. Natürlich muss man positiv denken, aber ich finde wir sollten nicht nur hoffen, sondern weiterarbeiten und unsere Fortschritte als Mannschaft bestätigen und dürfen uns einfach nicht ausruhen. Dieses Spiel hat uns unsere Schwächen gezeigt. Meiner Meinung nach fehlen uns noch viele Sachen, zum Beispiel Passgeschwindigkeit und – Passgenauigkeit, Ballverlagerung, Aggressivität und Handlungsschnelligkeit. Auch unsere eigenen Fehler vor allem in Ballbesitzphasen müssen wir abstellen. Wenn wir diese Punkte unter anderem verbessern können, dann haben wir das Potenzial ganz oben zu stehen und solche Spiele dann auch für uns entscheiden zu können.”
,,Insgesamt ein gerechtes Unentschieden. Natürlich hatten wir die ein oder andere Chance mehr als der Gegner, allerdings mangelte es an der Zielstrebigkeit und Genauigkeit im Abschluss. Gerade in der ersten Halbzeit gab es eine gewisse Druckphase des Gegners, welche weitestgehend durch, zu dem Zeitpunkt bestehende Hektik nicht unterbunden werden konnte. Nachdem aber von außen klare Anweisungen von unserem Coach kamen das gesamte Spiel zu beruhigen und Sicherheit durch Ballbesitz zu gewinnen, wurde unser Spiel bedeutend disziplinierter und der Gegner konnte den Druck nicht mehr aufrecht erhalten.
In der zweiten Halbzeit hieß es dann nur noch abwarten und Geduld haben bis der Gegner öffnet und wir entscheidende Konter setzen können. Etwas überraschend hat Homberg aber auch nur versucht das Ergebnis zu halten, sodass Konter kaum zustande gekommen sind. Die vielversprechendere Situation auf einen Konter wurde dann auch noch leider zu früh durch den Schiedsrichter abgepfiffen, da dieser einen Vorteil nicht wahrnehmen konnte. Auch der Gegner kam nur ein einziges Mal gefährlich vor unser Tor. Insgesamt ist das Unterschieden sicherlich nicht unverdient gewesen. Es hätte mit etwas spielglück auf beiden Seiten auch ein Tor fallen können und dann hätte man von einem glücklichen Sieger gesprochen. Grade durch unsere hervorragende Form derzeit fühlt sich das Unterschieden nicht wirklich nach einem Teilerfolg an, jedoch denke ich, dass am Ende jeder Punkt wichtig sein kann und uns dieser eine Punkt sicherlich auch voran bringt.”
