MFV 08 verlängert mit Trainerduo Beetz und Schnell

Der Vorstand des MFV 08 um 1. Vorsitzenden Nils Weigand hat vorzeitig mit dem aktuellen Trainergespann um Sascha Beetz und André Schnell um eine weitere Saison verlängert. Damit steht das Duo auch in der Saison 2023/24 an der Seitenlinie der ersten Herrenmannschaft. Dann auch hoffentlich wieder in der Gruppenliga Kassel Gruppe 1 mit Derbys gegen die SG Brunslar/Wolfershausen und Co.

Damit gewinnt der Verein Planungssicherheit und kann parallel zur Rückrunde bereits die Weichen für die nachfolgende Saison stellen. Das Trainergespann hat aus Sicht des Vorstands in schwierigen Zeiten gut Arbeit geleistet. Daher soll die Zusammenarbeit in der neuen Saison fortgesetzt werden. Gemeinsames Ziel ist es so schnell wie möglich den Klassenerhalt zu schaffen und eine starke Mannschaft für die neue Saison zusammenzustellen, um einen erneuten Abstiegskampf zu vermeiden.

Wir haben unsere beiden Hauptverantwortlichen für den sportlichen Bereich exklusiv vors Mikrofon bekommen. Die beiden bewerten die Hinrunde und was für die Rückrunde wichtig sein wird, berichten aber auch ganz persönlich aus ihrem Leben.

André Schnell (Co-Trainer und Spieler):

Über die Verlängerung und seine Rolle als Co-Trainer

Erstmal bin ich natürlich sehr glücklich über das Vertrauen des Vorstands, dass wir für eine weitere Saison bestätigt wurden. Das war in meinen Augen nach der ersten Saisonphase nicht selbstverständlich. Es ging in der Sommervorbereitung los. Es lief alles andere als gut. Wir hatten viele verletzungsbedingte Ausfälle, viele Ausfälle durch die späten Sommerferien und die damit verbundene Urlaubszeit. Das hat man dann natürlich auch gemerkt. Wir sind in Testspiele gegangen und haben eigentlich nur gehofft, dass sich nicht noch jemand verletzt und ausfällt. Wir haben sehr oft auch auf Malte Mehlhorn zurückgegriffen, dem wir für seinen Einsatz für das Team sehr dankbar sind. Ich glaube aber, dass wir das trotzdem insgesamt gut gemeistert haben. Wir haben natürlich nach den sechs, sieben, acht verlorenen Spielen sehr sehr viel miteinander gesprochen – kritisch miteinander gesprochen, aber trotzdem positiv und motivierend. Da muss ich der Mannschaft auch ein großes Lob aussprechen, dass sie in dieser Phase noch mehr zusammengerückt und nicht auseinander gefallen sind. Dann haben wir schließlich auch die Wende geschafft. Wir haben das Spiel gegen Heiligenrode sehr stark gespielt und verdient gegen den Tabellendritten gewonnen. Spätestens ab da war uns allen klar: das ist es jetzt. Wir sind da. Die nachfolgenden Spiele haben wir dann auch alle sehr souverän gespielt und auch verdient gewonnen. Wir haben uns dann auch das gewisse Quäntchen Spielglück hart erarbeitet, wie zum Beispiel das verrückte Rückspiel gegen den SV Kaufungen, wo unser Keeper Olli als Stürmer aufläuft und in der Nachspielzeit den so wichtigen 2:1 Siegtreffer für uns erzielt. Das sind einfach so Erfolge, die zwangsläufig kommen, wenn man dran bleib und an das Team glaubt. Deshalb bin ich sehr froh weiterhin mit der Mannschaft arbeiten zu dürfen. Sascha ist dabei weiter der Chefcoach, von dem ich noch viel mitnehmen kann. Ich habe ja auch schon ein wenig unter Peter (Wefringhaus) reingeschnuppert, was für mich auch ein sehr wichtiger Schritt war.

Zu meiner persönlichen Situation

Ich bin natürlich froh, dass ich am vergangenen Samstag nach einer erneut sehr sehr langen Verletzungspause auf dem Platz stehen konnte. Wie es jetzt mit mir weitergeht, ist trotzdem noch nicht ganz klar. Ich bin über die letzten Jahre hinweg sehr kritisch und vor allem auch skeptisch geworden, weil es ja nicht meine erste schwere Verletzung war, sondern die vierte oder fünfte. Die Vorbereitung mache ich jetzt mit, um fit zu werden, aber auch um zu sehen, wie mein Körper drauf reagiert. Das heißt aber nicht, dass ich versuche in der Rückrunde wieder in die Startelf zu kommen. Es war für mich einfach schön zu sehen, dass es von meinen Knien her noch möglich ist, aber bei mir stehen im Privaten auch wichtigere Dinge an. Ich heirate im Mai. Da fällt gerade viel Arbeit an. Zudem habe ich an der Arbeit die Chance bekommen, um mich weiterzubilden und noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Das ist momentan das wichtigste. Was bei mir sportlich dann geht, das werde ich sehen. Ich bin aufgrund meiner negativen Erfahrungen sehr skeptisch und zurückhaltend mit mir und meinem Körper. Leichtgläubig bin ich da nicht. Darf ich auch nicht sein, denn dafür ist auch schon zu viel passiert. Mal schauen, wo die Reise für mich hingeht.

Sascha Beetz (Cheftrainer):

Ich finde es sehr schön, dass der Vorstand und der Verein uns das Vertrauen schenken. Das ist eine wichtige Grundvoraussetzung. Es war in der Hinrunde nicht immer einfach. Wir haben sehr spät gezeigt, zu was wir im Stande sind. Das muss auch weiter der Weg sein. Die Mannschaft ist absolut im Stande die Spiele zu gewinnen. Darauf arbeiten wir sehr fokussiert und akribisch hin. Ich hoffe, dass wir weitestgehend von (schweren) Verletzungen verschont bleiben und den Kader gut beisammen halten, denn dann haben wir sehr gute und realistische Chancen noch viele Punkte zu holen.

Im Hinblick auf die neue Saison 2023/2024 nur so viel: wir möchten die Mannschaft nicht komplett umkrempeln. Das haben wir auch schon so an das Team kommuniziert. Wir haben eine sehr gute Mischung vom Alter und von der Erfahrung her. Wir haben richtig junge Kicker an Bord, nämlich unsere A-Jugend Spieler aus dem eigenen Nachwuchs mit 18/19 Jahren, Jungs im mittleren Alter mit Mitte 20 und einen Teil ältere Jungs mit viel Erfahrung, die besonders wichtig sind. Wir haben da wirklich ein tolles Gesamtpaket und das Potenzial und die Entwicklung ist bei weitem noch nicht abgeschlossen. Da ist noch eine Menge Luft nach oben. Dementsprechend sehe ich keine Notwendigkeit darin, einen radikalen Umbruch vollziehen zu müssen, sondern ich bin davon überzeugt, dass wir wenn uns gezielt punktuell verstärken müssen, aber auch die letzten Prozent aus dem schon vorhandenen Spielermaterial herausholen müssen. Trotzdem muss ich sagen, dass der Kader Stand jetzt ganz gut besetzt ist und ich den Jungs wirklich vertraue. Für die Zukunft erhoffe ich mir weiterhin mehr Kontinuität, dass wir die nötige Reife entwickeln und noch mehr investieren. Dann werden wir auch wieder sehr erfolgreich sein und auf Dauer die Spitze in der Gruppenliga angreifen können, wobei ich das Potenzial jetzt schon sehe, es aber vor allem zu Beginn der Hinrunde nicht abrufen konnten.

Ansonsten fangen die Gespräche für die kommende Saison nun an. Ich würde mir sehr wünschen, dass alle Jungs an Bord bleiben, das habe ich auch so gesagt. Das ist uns zuletzt gelungen und ich würde mich sehr freuen, wenn wir das dieses Jahr auch wieder schaffen. Es wäre auch sehr schön und vor allem wichtig, wenn wir wieder eine zweite Herrenmannschaft melden könnten, wobei sich das natürlich aus dem Nichts heraus nun schwierig gestaltet. Es wird dahingehend auch wichtig Spieler zu finden, die Bock haben den Neuaufbau mitzugestalten. Je nach Tendenz wird sich dann zeigen, ob und wie viele Spieler neu verpflichtet werden müssten. Ich hoffe, dass wird uns nur punktuell weiter verstärken müssen mit zwischen 1 bis 3 Spielern, damit wir die eingeleitete Entwicklung weiter vorantreiben können.